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Angelo Silente

Besetzung:
Klarinette, Violine, Klavier und Cello
Erscheinungsjahr:
1994
Dauer:
13 min.
Über das Werk:

Angelo Silente ist das Schwesterwerk zu Ange Silencieux.

Der Titel des Werkes, Titlen, schweigender Engel, könnte eventuell falsche Erwartungen an den Inhalt des Stückes wecken. Denn auf der einen Seite wird hier ein Engel ins Stück gebracht, der in eine idyllisch wirkende Glanzbild agtige Sphäre gehört. Und auf der anderen scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass es sich hier um eine gewaltsame, rätselhafte und wirbelnde Offenbarung, ein Tremendum nach Rilkischer Art, handelt.:

 

Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel 

Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme 

einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem 

stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts 

als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,

und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, 

uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich.

 

(Rainer Maria Rilke: Duineser Elegien, 1. Elegie)

 

Der wahre Grund aber, wieso dieses Stück von einem Engel handelt, ist folgender:

Ange Silencieux wurde in einem alten Kloster bei San Cataldo geschrieben und entstand in der Wiege der Computerzeitalters. Während eines heftigen Gewitters verschwanden die Noten-Dateien mit dem frisch komponiertem Werk spurlos vom Computer. Das gerade frisch komponierte Werk ohne Namen musste also komplett neu geschrieben werden! (Das mit den Back-ups hätte sich hier bestimmt bezahlt gemacht..)

Gott sei Dank gab es in der klösterlichen Nachbarzelle ein wenig Trost für den Komponisten: Der Literaturprofessor Erik Nielsen erzählte von einem Rilke-Gedicht mit einem Engel, der sich an alles erinnern kann, was die Menschen tun und vergessen..

Damit war der Titel geschaffen: Der schweigende Engel – Aage Silencieux

Die Einspielungen sind auf folgenden zwei CDs zu hören: EuHenzeNord und Mogens Christensen: Vocal and Chamber Music. Vol. 3