Dänemarks Radio P2 hatte um die Jahrtausendwende ein Programm für Kinder namens Piccolo. Durch den steigenden Internetverbrauch (immernoch analog) gab es den Wunsch, die jungen Zuhörer noch mehr zu integrieren. Mogens Christensen wurde zum Haupt-Designer für die Internetseite, die auf spielerische Weise Interesse für das Profil des Senders wecken und natürlich auch Spiele beinhalten sollte – nicht ohne einen kompositorischen Aspekt, versteht sich.
In den Computerspielen der Seite konnte man die Musik richtig zusammensetzen. Aber auch “verkehrt”:
So konnte man Musikausschnitte von Scott Joplin mit Musikausschnitten von Satie, Mozart oder auch Vivaldi zusammensetzen.
Oder auch: Wie sieht ein Renaissance-Kanon richtig aus? Und wie kann man ihn verkehrt zusammensetzen?
In anderen Spielen hingegen konnte man zum Beispiel sein Puls-Empfinden schulen. Fiel man in diese reichhaltigen Universen von Musikfetzen, die man leiden konnte, sammelte man diese und speicherte sie.
Im Innersten der Seite war die Kompositionswerkstatt, wo die angesammelte Musik sich mit der Klangbibliothek traf und ein ziemlich auditives Resultat hervorbrachte: Vom Erstatten des Knalles beim Champagnergalopp durch einen Furz-Laut bis hin zu selbstständigen Klangskulpturen. Die Kinder konnten (genauso wie ein Teil der Erwachsenen) ihre Kompositionen speichern, später daran weiterarbeiten oder auch an die Redaktion von P2 weitersenden. Dort wurden jede Woche die zehn besten Kompositionen, die sowohl öffentlich auf der Seite zu sehen waren als auch im Radio gespielt wurden.
Trotz Wegbleiben der Sendung hielt sich die Seite und erfreute sich an hoher Aktivität. Nun wurde sie aus dem Programm genommen.
Lies mehr im Artikel: Komponer en historie
Oder auch in: Modus, juni 2005