<< Werkverzeichnis

El mar del tiempo perdido

Besetzung:
Violoncello
Erscheinungsjahr:
1990
Uraufführungsjahr:
1990
Dauer:
11 Min
Mit Dank an:
Jane Odriozola
Ursprünglich geschrieben für:
Jane Odriozola
Über das Werk:

 

Obwohl der Titel El mar del tiempo perdido (Das Meer der verlorenen Zeit) erst relativ spät im Kompositionsprozess verwirklicht wurde, ist seine eindrucksvolle Nähe zu Gabriel García Márquez ‘ Novelle von 1961 ziemlich auffällig. Ein kleiner Ausschnitt kann sowohl auf die Novelle als auch die Musik Appetit machen:

Gegen Ende Februar gab es für gewöhnlich Aufrührungen im Meer, die dickflüssigen Abfall hin zur Stadt führten, woraufhin es in den kommenden Wochen einen unerträglichen und alles einhüllenden Gestank gab. Danach war die Welt nicht mehr lebenswert, zumindest nicht bis Dezember, und niemand hielt sich wach nach 8 Uhr am Abend. Aber dieses Jahr, als Herr herbt kam, änderte sich das Meer nicht, noch nicht mal im Februar. Ganz im Gegenteil! Es wurde stetig glatter und mehr selbstleuchtend und in den ersten Märznächten entsandte das Meer einen herrlichen Rosenduft…

Sie gingen hinaus ins Wasser, schwammen anfangs nur gerade aus, danach tauchten sie hinunter, sehr weit hinunter, bis das Licht das Sonne und danach das des Meeres erlosch und alle Dinge nur noch durch ihr eigenes Licht sichtbar waren. Sie schwammen vorbei an einer gesunkenen Stadt mit Männern und Frauen…

Tiefer hinunten in dem Wasser der kürzlich Verstorbenen, stoppte Herr Herbert. Tobias holte ihn in dem Augenblick ein, als eine sehr junge Frau an ihnen vorbeischwebte. Sie lag auf der Seite mit offenen Augen und wurde von einem Strom Blumen begleitet. Herr Herbert legte den Zeigefinger an den Mund und verblieb so, bis die letzte Rose vorbeitrieb.

 

Das Werk wurde für Jane Odriozola geschrieben. Eine CD-Einspielung gibt es sowohl von Jane Odriozola als auch von Troels Svane.

 

Anmerkungen:

… en bevæget og selvlysende oplevelse, uden fagter og overlæsset pynt formidlede komponisten overstrømmende og tilstedeværende musik.
(Bergens Tidende)