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Zurvan Akarana

Besetzung:
3-2-3-2-, 4-2-3-1, 2 perc., pno., str.
Erscheinungsjahr:
1986
Uraufführungsjahr:
1986/1992
Dauer:
16 min.
Ursprünglich geschrieben für:
Aalborg Symfoniorkester/ Bergen Symfoniorkester
Über das Werk:

Hinter dem besonderen und fast schon kryptischen Titel versteckt sich ein alter Zeitbegriff aus Persien. Auf die gleiche  Weise wie später bei den Griechen die Chronos-Begriffe erlebt wurden, wurde auch zu den alt-persischen Zeiten die Zeit auf zwei hierarchischen Bahnen verteilt: Auf der einen gab es die für den Menschen fühlende Zeit mit Stunden, Minuten und Menschenaltern – und auf der anderen gab es die kühle und unberührte Ewigkeit.

Letzteres nannte man bei den Persern: Zurvan, auch angebetet als Gott für Raum (entgegen der Unendlichkeit definiert) samt Licht und Dunkelheit.

Das Musikwerk Zurvan Akarana zieht somit seine Inspiration aus der Vorstellung über die knisternde Zone zwischen diesen zwei Welten. Auch in unserem Alltag hat der Zeitbegriff viele Facetten: Wartet man, erscheint einem die Zeit lange, wobei die gleiche Anzahl an Sekunden so kurz vorkommen, wenn man unter Stress steht. Der Wahrnehmungsunterschied mag eventuell auch daher rühren, ob man mit der Zeit lebt oder ob man sich vorstellt als Aussenstehender die Geschehnisse zu betrachten. Man könnte es unter Umständen mit einem Zug vergleichen, der enorm schnell fährt. Sitzt man darin, kommt einem die Schnelligkeit eben vor. Steht man aber nun neben den Schienen, 3 Kilometer weg vom Zug, wird einem der Zug lange wie ein ferner, unbeweglicher Punkt vorkommen, bis dann im Moment des Passierens sowie kurz davor die Sekunden der Zug sich so schnell bewegt, dass unser Empfinden kaum Details wahrnehmen kann.

Zurvan Akarana spielt mit der progressiven Zeitauffassung – ohne dass man an die Zarathustra-Zeit oder den Zug bis dieser denken muss.

Anmerkungen:

Mogens Christensens “Zurvan Akarana” lægger med sit tætte stemmevæv og næsten overlækre klangbillede ikke skjul på, at det er skrevet af en tidligere Per Nørgård-elev, men flot er det mens det varer.
(Berlingske Tidende)

Mellem den eksplosive begyndelse og slutningen – et hendøende fyrværkeri – fylder Mogens Christensen orkestersatsen ud med varierede akkordprogressioner i langstrakte bølger. Melodibrokker dukker op i mylderet af toner, men det er klangene, som bestemmer retningen og afgør fremdriften i det dissonante tonesprog. For mig blev “Zurvan Akarana” en slags musikalsk billedkavalkade som stimulerede til genhør med værket.
(Bergens Tidende)

… lys og langsom, nærmest diskret musik…et meditativt stykke gjort af fragmentarisk materiale i en langsomt flydende strøm … fyldig sats med klædelig bund og volumen.
(Aalborg Stiftstidende)

… flydende drømmeagtige klange. Som at famle sig frem i et tågelandskab med enkelte kraftige udladninger … fikst gjort.
(Bergensavisen)

… har gjort et ganske særligt overbevisende indtryk … i alle henseender fascinerende, sikkert formet, yderst velklingende og helt igennem inspireret.
(Dansk Musik Tidsskrift)